Welche Versicherung in welchem Land?

Wer nach dem Lohn fragt, darf natürlich auch die Nebenkosten und Absicherungen nicht vergessen. In diesem Teil wollen wir kurz die wichtigsten Aspekte der Versicherungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ansehen.

In besonderen Zeiten wie Krankheit, Berufsunfähigkeit oder anderen Notlagen und besonders der späteren Rentenzeit möchte doch niemand wirklich seinen Lebensstandard absenken, wenn er dies durch kluge Vorsorge verhindern kann. Niemand weiß was sich in Zukunft noch ereignet, aber jeder kann heute schon das Risiko begrenzen. Heute 10% investiert in die eigene Zukunft, machen im Rentenalter oft die 30-40% mehr Rente und damit mehr Sicherheit aus!

Versicherungen in der Schweiz

Grundsätzlich gilt für die Schweiz, dass der höhere Lohn auch einen höheren Anteil an Eigenverantwortung in der Absicherung einschließt.

Im Bereich der Krankenversicherung gibt es wichtige Unterschiede zwischen der Schweiz und vielen anderen Ländern. Dort trägt allein der Arbeitnehmer die Krankenversicherung, der Arbeitgeber ist daran nicht beteiligt. Daher muss auch der Arbeitnehmer initiativ werden und sich selbst eine Krankenversicherung suchen. Zudem muss jede angehörige Person separat bei der Krankenversicherung angemeldet werden und für jede Person muss eine separate Prämie entrichtet werden. Die Höhe der Krankenkassenbeiträge ist vom Versicherungsunternehmen und dem Kanton abhängig, nicht von der Höhe des Einkommens. Beachtet werden muss dabei, dass spätestens 90 Tagen nach Ablauf des Meldeverfahrens eine Schweizer Krankenversicherung abgeschlossen sein muss. Sollten sie wieder in ihren Heimatland zurückkehren, wird die Krankenkasse mit einer Bestätigung des Einwohneramtes abgemeldet.

Eine weitere Besonderheit gilt für Grenzgänger mit Hauptwohnsitz im grenznahen Gebiet, diese habe ein Optionsrecht, sie können wählen ob sie eine Krankenversicherung im Land ihres Wohnsitzes beantragen oder in der Schweiz. In diesem Fall kann die Familienmitversicherung ein Vorteil für die Versicherung im Herkunftsland sein, da nun die weiteren Prämien für jedes Familienmitglied nicht nötig sind. Erforderlich ist in jedem Fall die Vorlage eines Nachweises einer privaten Krankenkasse, da der Arbeitnehmer nach Erwerb der Grenzgängerbewilligung, die Mitgliedschaft seiner ausländischen Kasse bestätigen muss.

Ein weiterer Aspekt betrifft die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, diese ist in der Schweiz meist zeitlich sehr begrenzt und um nicht schnell im Krankheitsfall in eine Versorgungslücke zu geraten, empfiehlt sich eine private Krankentagegeldversicherung.

Über das Rentensystem als Drei-Säulen-System in der Schweiz ist schon an anderer Stelle berichtet worden. Die Versorgungsrechnung geht nur auf mit der dritten Säule und das ist die private Altersversorgung. Dies ist keine freiwillige Empfehlung in der Schweiz sondern ein notwendiger Baustein.

Versicherungen in Österreich

Österreich besitzt ein ganz gut geregeltes Sozialversicherungssystem, es empfiehlt sich neben der gesetzlichen Pensionskassen eine freiwillige betriebliche Altersvorsorge anzulegen, da die Höhe der Pensionen auch nach oben gedeckelt sind. Um im Alter über ausreichende Mittel zu verfügen muss man zusätzlich privat vorsorgen.

Die Krankenkassen bieten eine gesicherte Grundversorgung, für alle Zusätze, freie Arztwahl, Wahl des Krankenhauses, bestimmte Leistungen usw. bedarf es jedoch einer entsprechenden privaten Zusatzversicherung. Diese sind in Österreich fast obligatorisch.

Eine österreichische Besonderheit ist das Versicherungspaket unter dem Namen „Mein Zuhause“. Es umfasst alle häuslichen Versicherungen in einem Vertrag (wie Hausrat, Haftpflicht) und ist sehr zu empfehlen. Der Vertrag wird als eine Versicherung angeboten und die Vorlage wird oft als Voraussetzung bei Mietabschlüssen verlangt.

Versicherungen in Deutschland

Das deutsche Sozialversicherungswesen ist sicherlich als sehr gut zu bezeichnen, aber seit Jahren machen sich auch hier Lücken und Einschränkungen bemerkbar.

Die Krankenkassen schließen zunehmend Leistung aus, was nur durch Zusatzversicherungen oder horrende  Eigenleistungen beglichen werden kann, man denke etwa an Zahnersatz, Kuren und ähnliches.

Auch das Thema Berufsunfähigkeit sollte man nicht außer Acht lassen, Beeinträchtigungen durch Krankheiten, etwa besondere Allergien, orthopädische Probleme, Rückenleiden, Burnout sind derzeit  in aller Munde und gerade in deutschland mit einer Arbeitslosenquote von rund 7% ist es ratsam sich hier abzusichern.

Wesentlich und aktuell sind die Lücken in der gesetzlichen Altersvorsorgung. Diese kann nur privat geschlossen werden, möchte man im Alter nicht eine Absenkung seines Lebensstils hinnehmen. Es entwickelt sich im Grunde hier eine Annäherung an das schweizerische Drei-Säulen-Modell. Gesetzliche Rente, eventuell betriebliche oder Zusatzversorgung der öffentlichen Hand und eben die private Vorsorge, die mit teilweise geförderten Verträgen eine dritte Säule bildet. Dies zeigt doch sehr nachhaltig gerade auch für Arbeitnehmer ohne weitere betriebliche Zusatzrente, dass eine private Ergänzung unumgänglich wird. Daher kann man nur empfehlen, dass jeder Arbeitnehmer für sich und seine Familie dass Prinzip des Drei-Säulen (oder zumindest Zwei-Säulen-Modells) nachahmt möchte er im Alter auf nichts verzichten.